Kräuterpflanzen gedeihen auch auf der Fensterbank und auf dem Balkon. Aber nach wie vor sind Kräutergärten äußerst beliebt. Während manche die vielseitigen Pflanzen ihrer Optik wegen aussäen, wollen andere damit ihre Mahlzeiten veredeln. So oder so: Ein Küchengarten ist immer eine gute Idee.
Vorüberlegungen zum Küchengarten
Eine Kräuterecke findet noch im kleinsten Garten Platz. Je kleiner die Fläche ist, desto wichtiger wird jedoch eine gut durchdachte Planung. Dazu gehören Überlegungen zum Pflanzabstand, zur Wuchshöhe einzelner Kräuter, sowie zu ihren individuellen Standortbedingungen. Mediterrane Pflanzen passen nicht in den gleichen Boden wie Sauerampfer und Liebstöckel. Auch sollte man sich vorab überlegen, ob einjährige, zweijährige oder mehrjährige Kräuter eingepflanzt werden. Eine Mischung ist möglich. Dann stehen die kurzlebigeren Pflanzen vorn und die ausdauernden im Hintergrund. Zuletzt stellt sich noch die Frage, ob vorgezogene Pflanzen oder Samen die richtige Wahl sind. Erwachsene Pflanzen können sofort geerntet werden. Das spart Zeit! Bei Samen hat man aber die größere Auswahl und kann etwas Neues ausprobieren.
Standort und Boden für Kräuter
Küchenkräuter aus dem Mittelmeerraum bevorzugen sonnige und windgeschützte Ecken. Zu diesen Kräutern gehören Thymian, Oregano, Lavendel, Basilikum und Rosmarin. Dagegen können unsere heimischen Kräuter gut mit Feuchtigkeit, Schatten und sogar Kälte umgehen. Zu diesen Kräutern gehören Schnittlauch, Petersilie, Brunnenkresse, Brennnessel und Löwenzahn. Andere Kräuter, wie etwa Waldmeister, Sauerampfer und Kerbel, gedeihen nur im Schatten. Das macht deutlich, wie wichtig eine sinnvolle Nachbarschaft ist.
Aber nicht nur die Lichtverhältnisse sind ausschlaggebend. Auch die Bodenbeschaffenheit spielt eine wichtige Rolle. Wer Samen aussät, braucht feinen Boden, der leicht feucht ist. Dann geht die Saat besser an. Auch das Angießen darf man nicht vergessen. Ebenso haben vorgezogene Pflanzen ihre Ansprüche: Muss der Boden eher trocken oder gleichmäßig feucht sein? Brauchen sie viele oder eher weniger Nährstoffe? Also setzt man Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen zusammen. Kräuter, die ein- oder zweijährig sind, sollte man wenigstens einmal jährlich umpflanzen. Bei mehrjährigen Kräutern reicht ein Zeitraum von fünf Jahren aus. Ein solcher Standortwechsel ist wichtig, wenn der Boden ausgelaugt ist und er verbessert die allgemeine Qualität der Pflanzen.
Pflege von Kräuterpflanzen
Auch ein Kräuterbeet braucht Pflege. Im Frühjahr und Herbst wird es von Unkraut befreit und umgegraben. Dabei kann man sich einen Eindruck von der Bodenbeschaffenheit machen und den Boden mit passendem Dünger aufbessern. Das hilft den Pflanzen, wieder zu Kräften zu kommen. Als Dünger kommen Kalium, Magnesium, Stickstoff, Kalk, Hornspäne, Kompost, Knochenmehl und auch Stallmist infrage. Allerdings sollte man es mit dem Düngen nicht übertreiben.
Pflanzen, die zu dicht nebeneinander wachsen, werden ausgedünnt. Soll das Wachstum beschleunigt werden, schneidet man die kleineren Äste der Pflanzen zurück oder entfernt die Blüten blühender Kräuter. Beide Maßnahmen fördern den Blattwuchs. Eine weitere wichtige Maßnahme ist der Kälteschutz. Besonders im Frühjahr ist Frost für Jungpflanzen äußerst schädlich. Eine Abdeckung mit Rindenmulch oder Vlies schützt vor Erfrierungen. Außerdem benötigen die jungen Pflanzen in der Anwachsphase viel Feuchtigkeit. Auch diese wird von Vlies und Rindenmulch gehalten. Aber schon ein aufgelockerter Boden, durch den das Gießwasser leicht zu den Wurzeln dringen kann, ist viel wert.