Ein Rasen wirkt zunächst banal: Eine weite, grüne Fläche. Keine bunten Farben und prächtigen Blüten wie im Blumenbeet. Was kann daran schon schwer sein? Doch man muss sich bewusstmachen, dass ein Rasen weitaus aufwendiger sein kann als ein Sommerbeet oder eine Rabatte. Es bedarf etwas Pflege, damit das Grün ebenmäßig und frei von Unkraut wächst.
Die Kunst des Mähens
Um gewissenhafte Mäharbeiten kommt man nicht herum. Besonders in den Monaten von Mai bis August ist das Wachstum der Halme stark. Dann sollte man wöchentlich den Rasenmäher hervorholen. Wer die Arbeit nicht strikt planen kann oder will, prüft die Länge der Halme. Bei 6 bis 8 Zentimetern ist es an der Zeit. Für einen schönen und gleichmäßigen Schnitt darf der Rasen vor dem Mähen nicht betreten worden sein. An platte Halme kommt kein Schneideblatt heran. Das ist besonders beim Einsatz von Mährobotern zu beachten. Auch muss der Rasen trocken sein. Nasse Halme sind schwer und lassen sich nur ungleichmäßig greifen. Außerdem befördert Nässe Bakterien und Pilze. Deshalb sollte man auch nicht am frühen Morgen mähen. Erst wenn der Morgentau weggetrocknet ist, kann man sich an die Arbeit machen. Neben Nässe führen auch Hitze und Trockenheit zu Schäden. Mähen in der prallen Sonne? Keine gute Idee! Wenn sich die Mittagshitze gelegt hat und besonders in den frühen Abendstunden verträgt das Gras den Schnitt besser. Dann wird es um ca. ein Drittel gekürzt. Ein stärkerer Schnitt birgt die Gefahr von Unkraut und Krankheiten.
Den Rasen bewässern
Wer bei anhaltender Trockenheit und Hitze über 30 °C mäht, riskiert Verbrennungen. Gerade an den Schnittkanten passiert das schnell. Dann entstehen braune Stellen, die sofort bekämpft werden müssen. Damit sich kein Unkraut festsetzen kann, heißt es nun: wässern und düngen! Je nach Stärke des Schadens sollte man die Maßnahme bis zu 10 Tage lang durchführen. Hartnäckigere Stellen werden nachgesät.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Rasen besser selten, aber intensiv gewässert werden sollte. Damit man nicht ständig mit Argusaugen über die Halme wachen muss, kann man mit Bewässerungsanlagen arbeiten. Ob Beregnungsanlage oder Tröpfchenbewässerung: für ein effektives Gießen gibt es viele Möglichkeiten. Der Vorteil ist, dass man die Menge und Dauer der Bewässerung steuern kann. Als Faustregel kann man sich 10 Liter auf 1 m² merken
Unkraut entfernen und vorbeugen
Wenn im Frühjahr und Herbst die Gartenarbeiten beginnen, kann man sich gleich auch um den Rasen kümmern. Dann ist die beste Zeit fürs Vertikutieren. Beim Vertikutieren beseitigt ein extra zu diesem Zweck entworfenes Gerät, der Vertikutierer, Unkraut, Moos und Rasenfilz. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff an die Gräserwurzeln: Sie werden kräftiger und der Rasen dadurch dichter und gesünder. Den Vertikutierer startet man erst nach dem Mähen und ebenfalls nur bei Trockenheit. Was der Vertikutierer aus den Grassoden zieht, sollte nicht darauf liegenbleiben. Jegliches Unkraut entfernt man besser sofort, damit es nicht keimt und sich wieder festsetzt.
Damit er eine perfekte Grünfläche bleibt, muss der Rasen immer wieder kritisch beäugt werden. Wer die Muße dafür nicht hat, sei beruhigt. Moose und Unkräuter sollte man natürlich vermeiden, aber ein kleines Gänseblümchen peppt das Gesamtbild durchaus auf. Und Hundebesitzer müssen sich ohnehin eingestehen: Die Hinterlassenschaften ihres Lieblings verleiden ihnen den Traum des perfekten Rasens.