Carpinus betulus

Hecken pflanzen: Von lebenden Zäunen im Garten

Seit jeher sind Hecken ein zentraler Bestandteil der Gartengestaltung. Ob als Sichtschutz oder zur Umfriedung von Beeten: die Hecke gehört einfach dazu.

Schon ägyptische Pharaonen pflanzten lebende Zäune. Das Mittelalter brachte sie in unsere Breiten. In Klöstern und Burgen nutzte man Hecken, um Arznei- und Gemüsepflanzen abzugrenzen. Später kamen englische Landschaftsparks und französische Schlossgärten hinzu, in denen akkurat gestutzte Hecken das Bild prägten. Der Facettenreichtum von Hecken wurde früh erkannt.

Hecken sind Wohnraum und Grenze

Mit ihrem dichten Blätterkleid schirmen Hecken den Garten ab. Kein neugieriger Blick dringt hindurch! Den Pflanzen im Garten bieten die lebenden Zäune Sicherheit: Ihr Windschatten schützt vor starken Böen. Bei starker Sonneneinstrahlung spenden sie Schatten. Nicht zuletzt fungieren sie als Unterschlupf für Tiere. Vögel können darin brüten und Igel überwintern. Aber Hecken sind auch ein Dekorationselement. Bestehen sie aus laubabwerfenden Gehölzen, spiegeln sie den Rhythmus der Jahreszeiten. Weiter verbreitet sind immergrüne Hecken, die jedem Wetter trotzen und das ganze Jahr über mit sattem Grün beglücken. Selbst wenn der gesamte Garten Winterruhe hält: Die Hecke sorgt für Leben! Ihre Lebendigkeit zeigt sich auch in ihrem steten Wachstum. Ihre Form ist immer im Wandel und am liebsten greift der Gärtner selbst ein. Als Formgehölz lassen sich Hecken sehr gut schneiden. Aber auch Elemente wie ein Gartentor peppen den Anblick auf.

Verschiedene Hecken und ihre Eigenschaften

Hecken gibt es in verschiedenen Größen. Entsprechend werden sie nach ihrer Höhe unterschieden: Es gibt Niederhecken, Hochhecken und Baumhecken. Auch die Schnittform nimmt Einfluss auf die Zuordnung. So wird in rechteckige, trapez- oder eiförmige Wuchsformen unterteilt. Natürlich gibt es auch Bezeichnungen, die sich nach der Pflanzenauswahl und Verwendung richten:

  • Schnitthecken werden im Gegensatz zu freiwachsenden Hecken in Form gehalten und brauchen weniger Platz. Deshalb verwendet man Pflanzenarten, die auf einem Streifen von einem Meter wachsen können. Dazu zählen Liguster, Kornelkirsche, Rotbuche, Feldahorn, Buchsbaum oder Hainbuche.
  • Laubhecken werden nicht regelmäßig geschnitten und fallen dementsprechend voluminöser aus. Sie brauchen schon drei Meter Platz. Verwendet werden üblicherweise Wildgehölze wie Haselnuss, Hainbuche, Eiche oder Weide.
  • Nadelholzhecken sind ein besonders schöner Lebensraum für viele Kleintiere. Eine Nadelholzhecke wird aus Tannen oder Fichten angelegt.
  • Kombinationen aus Laubhecken und Blütensträuchern vereinen wilden Charme mit attraktiven Blüten. Diese Verbindung erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Kein Wunder, denn die Kombinationsmöglichkeiten sind vielfältig. Ein Beispiel ist die Hecke aus Eberesche, Zierapfel und Schneeball.

Die Qual der Wahl

Natürlich richtet sich die Wahl der Hecke nach dem Geschmack des Gärtners. Aber auch andere Faktoren müssen berücksichtigt werden. Welche Standortbedingungen werden erfüllt? Das Platzangebot, der Boden und das Klima müssen zu den gewählten Pflanzen passen. Neben den ästhetischen Ansprüchen sollte auch der Pflegeaufwand bedacht werden. Wie viel Zeit kann für die Pflege der Hecken aufgewandt werden?

Manch einer mag es ungewöhnlich und sucht nach besonderen Pflanzen für die Heckengestaltung. Auswahl gibt es genug, aber nicht jede Möglichkeit ist eine gute Idee. Exotische Pflanzen wie Hibiskus und Oleander sehen zwar wunderbar aus, sie gedeihen hierzulande aber nicht gut. Die Pflanzen stammen aus warmen Regionen und brauchen für ihr Wachstum entsprechende klimatische Bedingungen. Eine spannende Alternative sind Heckenpflanzen mit ungewöhnlichen Triebzeiten. Zaubernuss und Karnevalsrhododendron überzeugen mit ihren Blüten – und das im ausgehenden Winter. Wenn die Welt noch kahl und trist wirkt, sorgen diese Pflanzen für Farbe!

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