Wer Großstauden pflanzen möchte, plant sie meist als Sichtschutz oder einzelnen Hingucker ein. Im Kiesbeet machen sich die großen Geschwister der Gartenstaude genauso gut wie am Gartenteich oder im Präriebeet. Sie eignen sich als Gerüstbildner, also als Leitstaude einer Pflanzung, die deren Charakter formt. Andererseits machen sie auch als Hintergrund in großen Staudenrabatten eine gute Figur. Großstauden sind nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern lassen sich auch noch besonders leicht pflegen. Man mag es kaum glauben, aber wer nur wenig Zeit oder Kraft für seinen Garten aufbringen kann, trifft mit den pflanzlichen Riesen die richtige Wahl.
Großstauden bieten eine große Vielfalt
Mit einer guten Planung entwickelt sich das Staudenbeet zu einem harmonischen Ganzen. Dabei hilft nicht nur, die geplanten Beete abzustecken und somit den vorhandenen Platz geschickt zu nutzen. Auch die Auswahl der Pflanzen sollte man mit Bedacht treffen. Sollen die Stauden vor allem allein stehen? Dann dürfen es ruhig prächtige Exemplare sein, die womöglich sogar blühen. Mit blühenden Stauden kann man das Beet oder die Rabatte auch in ein buntes Farbenmeer verwandeln oder man sorgt für Farbinseln. Ob sonnig oder schattig: Für jeden Gartenbereich gibt es die richtige Großstaude. Zu den bekanntesten Leitstauden gehört die Schafgarbe, die von Juni bis August blüht und mit ihren Blütenständen sogar im Winter noch Eindruck schinden kann. Auch Agastachen, Stauden-Sonnenblumen und Silberkerzen bringen Leben in den Garten. Großstauden fühlen sich aber nicht nur in der Sonne wohl. In schattigen Bereichen geben Schaublätter der Pflanzung eine besondere Note. Die Pflanze überzeugt mit charakteristischen Blättern. Wer Strukturpflanzen liebt, wird bei Gräsern und Farnen fündig. Goldschuppenfarn und Wald-Schmiele geben der Pflanzung Kontur. Auch mit den großen Blättern von Schildblatt, Großblattfunkie oder Zierrhabarber lassen sich schöne Effekte erzielen. Wer es opulent mag, wird den Bergknöterich für sich entdecken, die Staudenaralie oder die mexikanische Amicia zygomeris. Die Auswahl an Großstauden ist enorm und für jede Gartengestaltung ist etwas dabei. Natürlich sollte man immer die besonderen Ansprüche der Pflanzen beachten.
Das Staudenbeet vorbereiten
Pflanzen im Staudenbeet brauchen gute Bodenbedingungen, um ordentlich zu gedeihen. Nun kann man den Boden entweder ausgiebig anpassen oder die Pflanzen entsprechend der gegebenen Bedingungen auswählen. So oder so ist es wichtig, den Boden des Beetes gut vorzubereiten. Zunächst lockert man die Erde auf und entfernt dabei Unkräuter mitsamt ihres Wurzelwerks. Mischt man Humus oder Hornspäne unter, verbessert sich die Qualität des Bodens erheblich. Wer mit sandigen Böden zu kämpfen hat, greift auf Kompost und Tonmehl zurück. Dadurch erhalten die Pflanzen später eine gute Wasserversorgung. Auch wenn Großstauden durchsetzungsfähig sind und sich selten gegenseitig verdrängen, sollte man auf einen adäquaten Pflanzabstand achten. Entsprechend der Wuchshöhe der Pflanzen sollte der Abstand zwischen 15 bis zu 80 Zentimeter betragen. Mit genügend Platz können sich die Pflanzen nicht nur ideal entwickeln, sie kommen auch alle gleichwertig zur Geltung. Allerdings ist zu beachten, dass die meisten Großstauden etwas Zeit brauchen, bevor sie ihre volle Pracht entfalten. Bis es so weit ist, können kurzlebigere Arten ihren Platz zieren. Für eine Übergangspflanzung eignen sich verschiedene Nesselarten.
Großstauden pflanzen
Großstauden pflanzt man am Herbstanfang oder im Frühjahr. Mit Containerware geht das über das ganze Jahr, dann brauchen die Pflanzen im Sommer aber eine ausreichende Bewässerung. Eine Pflanzung im Frühjahr hat den Vorteil, dass man schon im gleichen Jahr die ersten Blüten, Blätter oder Halme bewundern kann. Der Herbst dagegen bietet optimale Wetterbedingungen, wenn die Sommerhitze sich verzogen hat und es vermehrt regnet. Vor dem Einpflanzen verträgt die Pflanze kräftiges Gießen. Dann löst sie sich auch leichter aus ihrem Plastiktopf. In trockenen Perioden bietet es sich sogar an, den Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser zu tauchen. Das Pflanzloch muss so tief sein, dass die Wurzeln vollständig im Boden versinken. Die Erde, mit der das Loch nach dem Einpflanzen verschlossen wird, drückt man um die Wurzeln an. Das erhöht den Bodenkontakt und die Pflanze wurzelt besser ein. Soll noch Dünger beigefügt werden, kann man diesen entweder direkt in das Pflanzloch geben, bevor die Großstaude eingesetzt wird, oder man lockert die oberste Schicht etwas und mischt sie dann auf. Dünger kann die Blütezeit erheblich verlängern, allerdings kommen die meisten Stauden ohne große Mengen an Stickstoff und anderen Nährstoffen aus. Zu viel Düngen kann Schaden anrichten, denn es führt zu Krankheiten und Schädlingsbefall. Wer seinen Großstauden etwas Gutes tun will, bringt sie mit einer Schutzschicht aus Reisig durch den Winter und verhindert mit Rindenmulch das Wachstum von Unkraut. Aber die wichtigste Pflegemaßnahme ist der Rückschnitt.