Gemüseanbau ist knifflig, aber nicht unmöglich. Für den Anfang muss man aus einem überwältigenden Angebot an Sorten die passenden Pflanzen für den eigenen Garten wählen. Eine erste Entscheidungshilfe ist hierbei der Pflegeaufwand: Wer keine Vorkenntnisse hat, sollte auf zu anspruchsvolle Gemüse vorerst verzichten. In Fachmärkten kann man sich über Standortbedingungen und mögliche Schädlinge informieren.
Gemüse für Anfänger: Tomaten
Tomaten sind aus keinem Gemüsebeet wegzudenken und besonders anfängerfreundlich. Beherzigt man ein paar Regeln, belohnt das Gemüse den Gärtner mit einer langen Ernte. Und diese schmeckt dazu noch besonders gut. Der volle Geschmack von Tomaten aus eigenem Anbau ist unvergleichlich!
Ab April bietet der Fachhandel Jungpflanzen der Tomate an. Diese bereiten den geringsten Aufwand, da sie vorgezogen sind. Wer seine Pflanzen von Anfang an begleiten möchte, kann Tomaten im Februar aussäen. Dafür benötigt man einen beheizten Raum mit ausreichend Sonneneinstrahlung und eine Anzuchtschale bzw. ein Zimmergewächshaus. Schon nach 8–10 Wochen sind die Pflanzen bereit für den Umzug in den Gemüsegarten. Dort sollten sie möglichst tief eingepflanzt werden, das fördert die Wurzelbildung. Um die Pflanzen zu stabilisieren, kann man einen Stab danebenstecken.
Klassiker im Gemüsebeet: Bohnen und Erbsen
Bohnen und Erbsen dürfen im eigenen Garten nicht fehlen. Man unterscheidet Stangen-, Busch- und dicke Bohnen sowie Zucker-, Mark- und Schalerbsen. Sie alle sind äußerst pflegeleicht und können auch von Kindern als Gartenexperiment angebaut werden. Wichtig ist die Sonneneinstrahlung, denn Bohnen keimen nur auf warmen Böden optimal. Kältere Temperaturen verträgt allerdings die „dicke Bohne“, auch bekannt als „Puffbohne“. Sie kann schon zwischen Februar und März ins Gemüsebeet ausgesät werden und bringt alsbald leckeres Frischgemüse auf den Tisch. Im Gegensatz zu den meisten Bohnen und Erbsen brauchen dicke Bohnen keine Rankhilfe.
Von Anspruchsvollen und Sprintern: Artischocke bis Radieschen
Für Gourmets sind anspruchsvolle Gemüse ein Muss. Artischocken und Auberginen wachsen äußerst langsam, dafür werden sie umso delikater. Wichtig für den Anbau ist ein geschützter, aber sonniger Standort. Der sollte nährstoffreichen Boden aufweisen, denn die Starkzehrer brauchen einige Starthilfe, um ihre köstliche Form auszubilden. Was lange währt… wird endlich gut!
Wer nicht zu den geduldigsten Gärtnern gehört, erfreut sich an rasant wachsendem Gemüse. Der Spitzenreiter ist hier sicherlich das Radieschen. Nach 6–10 Tagen keimt das Wurzelgemüse und schon nach knapp 5 Wochen ist es erntereif! Von Mitte März bis September können Radieschen direkt ins Freiland ausgesät werden. Es stehen unterschiedlichste Sorten zur Wahl: Nicht nur das klassische Rot ist zu finden, sondern auch zwei- oder mehrfarbige Sorten sowie solche in Zapfenform. Hier ist der kulinarischen Kreativität keine Grenze gesetzt.