Malus domestica

Obstbaumschnitt im Winter

Für eine reiche Ernte im eigenen Garten müssen Kulturpflanzen wie Apfel, Birne und Quitte regelmäßig geschnitten werden. Januar und Februar sind die besten Monate für den Obstbaumschnitt im Winter.

Früchte aus dem eigenen Garten sind gesund und lecker. Um möglichst viele davon ernten zu können, sollte im Winter oder im zeitigen Frühjahr ein Verjüngungsschnitt vorgenommen werden. Mit dem Winterschnitt wird das Wachstum der Triebe im Folgejahr gesteuert und die Lebensdauer des Baumes erhöht. Die wichtigsten Faktoren für den Obstbaumschnitt im Winter sind der Zeitpunkt, die Form der Krone und die richtige Durchführung.

Der richtige Schnittzeitpunkt

Wann Obstbäume geschnitten werden, richtet sich nach der Baumart. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Erziehungsschnitt kurz vor der Blüte und ein Erhaltungsschnitt üblicherweise im Sommer durchgeführt wird. Der Winterschnitt unterscheidet sich vom Sommerschnitt, der im belaubten Zustand durchgeführt wird. Der Winterschnitt findet in einer Zeit ohne Wachstum statt. Die kahle Baumkrone ist dabei sehr vorteilhaft, denn man kann die Struktur des Baumes gut erkennen. Zwar erfolgt der Obstbaumschnitt im Winter, dennoch sollte er nicht vorgenommen werden, wenn die Temperatur auf Minusgrade sinkt. Dann ist Holz sehr brüchig und der Schnitt könnte dem Baum schaden.

Apfelbaum - Pflanzschnitt
Ein richtiger Schnitt am Baum – unerlässlich!
Die Form der Baumkrone

Die Form der Baumkrone wird durch den Erziehungsschnitt in den ersten Jahren definiert. Ein Baum hat so genannten Leit- und Gerüstäste. Diese bleiben ihm ein Leben lang erhalten. Man kann den Obstbaum in verschiedenen Formen schneiden. Pyramiden- oder Hohlkrone sind gewissermaßen die zwei Grundformen:

  • Die Pyramidenkrone zeichnet sich durch einen vom Boden bis zur Spitze durchgehenden Stamm aus. Seine Form erinnert an einen Weihnachtsbaum. Diese charakteristische Form entsteht durch drei bis vier Leitäste, die in einem Winkel von 45 bis 50 Grad vom Stamm abstehen. Um den richtigen Winkel einzustellen, kann man die Äste je nach Wuchsform mit einem Holzstück abspreizen oder mit einer Schnur nach oben bzw. nach unten binden.
  • Obstbäume mit einer Hohlkrone weisen keinen zentralen Stamm bzw. Haupttrieb auf. Die drei bis vier gleichmäßig starken Leittriebe verteilen sich hier auf alle Seiten.
Es hängt zum Teil von der Stärke des Schnitts ab, wie sich der Baum entwickelt. Wer einen geringeren Ertrag akzeptieren kann, profitiert von größeren Früchten. Das erreicht man mit einem starken Rückschnitt. Schneidet man weniger kräftig, ergeben sich mehr Blüten und dadurch auch mehr Früchte, diese sind aber entsprechend kleiner. Die Kunst beim Obstbaumschnitt ist allerdings, die Zweige zu erkennen, an denen sich Blütenknospen bilden werden und diese durch den Schnitt zu fördern.

Obstbaumschnitt im Winter – aber richtig!

Damit beim Obstbaumschnitt im Winter keine Schäden auftreten, sollte angemessenes Schneidewerkzeug verwendet werden. Dieses sollte sauber und scharf sein. Wer sein Werkzeug regelmäßig selbst schärfen möchte, kann dafür einen Abziehstein verwenden. Es gibt verschiedene Scheren, die zur Auswahl stehen. Ob eine Handschere mit Doppelklinge, eine Ambosschere oder eine Astschere: Alle haben ihre charakteristischen Vor- und Nachteile. Am einfachsten und effektivsten ist der Rückschnitt mit einer Astschere und einer Handsäge, idealerweise mit Teleskopgriff. Das erleichtert die Arbeit, denn man kann auf Leitern verzichten und arbeitet in einer schonenden Haltung.

Die wichtigsten Vorgänge beim Obstbaumschnitt sind das Einkürzen des Haupttriebs und das Entfernen von Konkurrenztrieben. Abgestorbene oder beschädigte Äste sowie solche mit einem problematischen Wuchs, etwa steil nach oben oder nach innen gerichtet, werden ebenfalls gekappt. Astgabeln sollte man allerdings vermeiden, denn dort sammelt sich Feuchtigkeit, die zu Pilzbefall führen kann. Mit dem Auslichten der Krone lässt man dagegen Sonne ein, die Pilzbefall vorbeugt.

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