Lavandula angustifolia

Lavendel – dufte Heilpflanze mit sommerlicher Blüte

Frankreich ist berühmt für seine üppigen Lavendelfelder. Die lilafarbenen Weiten in der Provence sind oft die erste Assoziation mit der wohlduftenden Pflanze. Aber Lavendel kann mehr als nur gut auszusehen.

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist so robust, dass er mit etwas Schutz auch in unseren Breiten den Winter übersteht. Von vielen Hobbygärtnern wird er im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon als aromatischer Duftstrauch gepflanzt. Lavendel ist dabei ein doppelter Gewinn: Die Pflanze ist äußerst dekorativ und vertreibt zugleich Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse, von benachbarten Pflanzen. Die Verwendungsmöglichkeiten von Lavendel sind vielfältig.

Die Eigenschaften von Lavendel

Der Echte Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Es gibt etwa 25 bekannte Lavendelarten. Er ist ein Halbstrauch, der ursprünglich aus den Küstenregionen des Mittelmeers stammt. In dem warmen Klima gedeiht er hervorragend und ist winterhart. Das gilt in unseren Breiten vor allem für Weinbaugebiete, aber auch in anderen Regionen kann Lavendel im Beet kultiviert werden, wenn er Winterschutz erhält. Lavendel hat einen kompakten, kissenförmigen Wuchs. Die bläulich-violetten Blütenstände erzeugen kräftige Farbtupfer. Entsprechend seiner Herkunft bevorzugt Lavendel sonnige, warme Standorte mit eher nährstoffarmem Boden, in dem sich keine Staunässe bildet. Lavendel braucht nicht viel Wasser, deshalb sollte er mit Partnern zusammen gepflanzt werden, die auch wenig gegossen werden. Gerade im Winter braucht Lavendel kaum Wasser, weil er sonst frostanfällig wird.

Lavendel, ein Alleskönner

Schon im alten Rom wussten die Menschen den angenehmen Duft von Lavendel zu schätzen. Er wurde als Wasch- und Badezusatz verwendet. Daher hat er auch seinen Namen, denn Lavendel leitet sich vom lateinischen „lavare“ ab, das übersetzt „waschen“ heißt. So verarbeitet die Industrie auch heute noch das „blaue Gold“, wie es in Frankreich genannt wird, hauptsächlich zu Kosmetik und Parfüm. Es eignet sich zur Verwendung in Parfümessenzen, Seife und Hautpflegeprodukten. Lavendel wird außerdem für medizinische Zwecke und in der Küche eingesetzt. Das Aroma ähnelt dem des Rosmarins. Zu viel Lavendel sollte man zwar nicht zu sich nehmen, aber als kulinarisches i-Tüpfelchen wertet es viele Gourmetspeisen auf! Sogar als altes Hausmittel gegen Motten im Kleiderschrank ist Lavendel bekannt. Er vertreibt also nicht nur Schädlinge im Garten, sondern auch im Haus. Einen vielfältigeren Gartenbewohner kann man sich kaum wünschen!

Lavendel im Garten

Wegen seiner dichten Wuchsform macht sich Lavendel gut als Beeteinfassung. Als solche kann man ihn auch besonders leicht in Form schneiden, damit der Lavendel kompakt bleibt. Lavendel sollte zweimal im Jahr beschnitten werden, andernfalls wird er bis zu einem Meter hoch und überstrahlt alle anderen Pflanzen. Im April kann man ihn kräftig zurückschneiden und gut ein Drittel der Pflanze entfernen. Nur das alte Holz darf nicht beschädigt werden, weil der Lavendel sonst verkahlt. Auch sollte man den Winterschutz bedenken, denn die verblühten Pflanzenteile schützen den Halbstrauch in der kalten Jahreszeit.

Im mediterranen Garten oder im Terracotta-Kübel auf der Terrasse passt sich Lavendel natürlich ein und entfaltet seine volle Wirkung. An einer Terrasse platziert kommt man zudem in den Genuss seines sanften Dufts. Wer den Duft für eigene kreative Schöpfungen nutzen möchte, kann Lavendel im Juni bis zum August ernten. Am besten geht das frühmorgens, weil der Duft dann am stärksten ausgeprägt ist. Geerntet werden die Blüten kurz bevor sie sich öffnen. Dazu schneidet man die langen Stiele inklusive des ersten Blattpaars ab. Daraufhin wächst die Pflanze auch wieder dichter und blüht womöglich sogar erneut.

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