Kletterpflanzen sind vielseitige Gartenbewohner. Sie wachsen an Bäumen oder an kahlen Wänden. Sie eignen sich zum Begrünen von Pergolen, Rosenbögen und Rank-Obelisken und mit den schnell wachsenden Pflanzen ist es sogar ein Kinderspiel, das Haus in den Garten zu integrieren: Bei einer Fassadenbegrünung wird der Übergang fließend und das Wohnklima gleich mehrfach verbessert. Natürliches Grün sorgt ebenso für die Gesundheit wie fürs Seelenheil und in städtischen Wohngebieten entsteht eine kleine grüne Oase.
Kletterpflanzen als Sichtschutz
Um in Ruhe im Garten werkeln zu können oder das nächste Sommerfest vor unliebsamen Blicken zu schützen, eignen sich einjährige Kletterpflanzen. An Rankwänden oder großen Obelisken wachsen sie schnell zu einem natürlichen Sichtschutz heran. Eine Anzucht im zeitigen Frühjahr, etwa im Februar, verspricht die nötige Größe der Pflanzen zu Sommerbeginn. Bei der Anzucht werden jeweils drei bis fünf Samen in eine Anzuchtschale mit Anzuchterde gegeben. Zum Keimen stellt man die Samen auf eine helle Fensterbank bei einer Temperatur zwischen 15-20 °C. Ein Gewächshaus bietet ideale Wachstumsbedingungen. Vorgezogene Pflanzen haben einen deutlichen Wachstumsvorsprung im Vergleich zur Direktaussaat.
Kletter- und Rankhilfen
Die erste Kletterhilfe sind ca. 50 cm lange Stöcke, an denen sich die Jungpflanzen nach oben hangeln können. Kletterpflanzen können alsbald mit ihren Haftorganen eigenständig hinaufstreben. Rank- und Schlingpflanzen hingegen benötigen dauerhaft Spaliere oder andere stabile Kletterhilfen. Das gilt für beliebte Pflanzen wie Blauregen, Prunkwinde oder Wicke und Kapuzinerkresse. Aber auch die Klassiker unter den Kletterpflanzen sorgen für stimmungsvolle Ambiente. Kletterrosen und Clematis bilden einen romantischen Rahmen um Sitzplätze und Gartenbögen.
Bei der Fassadenbegrünung mit Efeu, Wildem Wein oder Kletter-Hortensien ist auf eine intakte Grundlage zu achten, denn die eifrigen Selbstklimmer erforschen jede Ritze und Bruchstelle. Auch die Bepflanzung von Bäumen sollte gut durchdacht sein. So imposant die Wirkung auch ist, man möchte dem Baum nicht schädigen. Wilder Wein und Kletter-Hortensien überwuchern kleine Bäume zu stark und Blauregen lässt sie schlimmstenfalls sogar absterben. Efeu und Kletter-Spindel eignen sich dafür schon besser. Kletterplanze und Rankhilfe müssen also gut aufeinander abgestimmt sein, um langfristig zu erfreuen.
Einjährige Kletterpflanzen für Kurzzeitprojekte
Während mehrjährige Kletterpflanzen wie Clematis, Geißblatt oder Blauregen eher für langfristige Projekte eingeplant werden sollten, sind einjährige Kletterpflanzen für kurzfristige Bepflanzungen ideal. Sie schießen innerhalb einer Saison mehrere Meter in die Höhe und können sowohl als Blickfang im Beet wie auch an Spalieren, Hauswänden oder hohen Zäunen als Sichtschutz dienen. Gerade für Mieter von Häusern und Wohnungen ist das interessant, weil einjährige Kletterpflanzen mühelos und ohne Reue auch für eine kurze Mietdauer eingesetzt werden können, ohne beim Auszug große Renovierungsarbeiten befürchten zu müssen. Aber auch, wenn ein Bereich vielleicht nur im Sommer beschattet werden soll, helfen einjährige Kletterpflanzen wie Passionsblume, Feuerbohne und Schwarzäugige Susanne aus.
Als flexibler Sichtschutz bieten sich Rankkästen oder große Töpfe mit Rankpyramiden an. Diese können einfach in die gewünschte Position gesetzt und notfalls auch wieder versetzt werden, ohne dass es größerer Eingriffe bedarf. Und wer eigentlich eine dauerhafte Bepflanzung mit Kletterpflanzen anstrebt, kann trotzdem von den Einjährigen profitieren: Die schnellsten unter ihnen, etwa Feuerbohne, Zierkürbis und Glockenrebe, können Pavillons und Pergolen begrünen, bis die mehrjährigen Pflanzen im Wachstum hinterhergekommen sind. Auch als Platzhalter machen sie eine beeindruckende Figur!