Egal, ob neue oder alte Sorten angebaut werden: mit modernen Gestaltungselementen kombiniert wird Gemüse zu einer Zier im Garten. Die steht den Blühpflanzen in nichts nach! Bevor man den Gemüsegarten anlegt, muss man sich aber bewusst machen, welche Pflanze wie wächst, um ihre charakteristischen Vorteile besonders betonen zu können.
Den Gemüsegarten gestalten
Eine gute Planung macht sich bezahlt. Wer die Saat ohne Vorüberlegungen ausbringt, riskiert ein optisches Durcheinander. Und nicht nur das. Setzt man die Pflanzen an Orte, die gar nicht geeignet sind, trägt das nur zu Unmut bei. Es ist besser, vorab ein genaues Bild davon zu haben, wie der Gemüsegarten später aussehen soll. Zum Beispiel hilft ein Rahmen bei der Blickführung. Um Gartenabschnitte optisch einzugrenzen, gibt es viele Möglichkeiten. Man kann das Gemüse mit Spalierobst oder terrassierten Hochbeeten umgeben. Letztere bieten zugleich die Möglichkeit, weiteres Gemüse anzubauen. Bepflanzt mit Kräutern, Beerenobst und kletterndem oder hängendem Gemüse überzeugen Hochbeete gleich in zweifacher Hinsicht. Eine andere Möglichkeit sind Sträucher und Büsche, zum Beispiel Haselnuss und Beeren. Diese setzen Akzente und können Beetabschnitte beschatten. Außerdem bieten sie Schutz vor starkem Wind und verhindern Bodenerosion. Aber auch unabhängig von pflanzlichen Umrandungen gibt es viel Auswahl. Moderne Regentonnen und Zisternen sehen schon lange nicht mehr langweilig aus. Ob als Amphore, Mauer oder Baumstamm, die Hersteller haben sich viele Designs ausgedacht, die geschickt in die Gartengestaltung eingebaut werden können. Dazu ein paar grob behauene Natursteine oder Kieselsteine um einen Brunnen und das Ambiente ist perfekt.
Verschiedene Abschnitte sorgen für Abwechslung
Jedes Gemüse hat seine eigenen Ansprüche an Licht, Wasser und Boden. Am sinnvollsten ist es natürlich, Gemüse anzubauen, das einem schmeckt. Wählt man zunächst nur nach diesem Kriterium aus, findet man auf den Samentüten die wichtigsten Hinweise für den Anbau. Pflanzen, die an ähnlichen Standorten wachsen, können zu so genannten Lebensinseln kombiniert werden. Dabei muss natürlich beachtet werden, wann das jeweilige Gemüse eingepflanzt wird und wie viel Platz es braucht. Die Pflanzen sollen sich nicht gegenseitig verdrängen. Während die einen durchlässige Böden bevorzugen, brauchen die anderen mehr Kalk und auch der Düngebedarf kann sich stark unterscheiden. Das ist alles kein Problem, denn die einzelnen Gartenabschnitte können individuell an die Bedürfnisse der Pflanzen angepasst werden. Sie sind unabhängig voneinander.
Ist dieser erste Schritt getan, kann man weiterdenken und dekoratives Gemüse anbauen, das vor allem fürs Auge bestimmt ist. Auch Blühpflanzen lassen sich hervorragend in einen Gemüsegarten integrieren. Diese müssen noch nicht einmal nutzlos sein. So erfreuen die Blüten der Kapuzinerkresse nicht nur mit strahlenden Farben, sie sind auch essbar. Ähnlich ist es mit Ringelblumen, Feuerbohnen und Rauken: Allesamt vereinen sie Schönheit und Geschmack. Der Gemüsegarten steckt voller Überraschungen!
Gemüse als Insektenweide
Wenn Gemüse nur zur Zierde angepflanzt wird, ist es ohnehin klar. Aber auch das zur Ernte bestimmte Gemüse kann man einmal geflissentlich stehen und blühen lassen. Wer seinen Gemüsegarten nicht aberntet, tut damit nützlichen Insekten etwas Gutes! Die Blüte vieler Gemüsearten bietet ein attraktives Nahrungsangebot für die kleinen Nützlinge. Vom Frühjahr bis in den Herbst benötigen sie ausreichend Nahrung und Wohnraum. Welch ein Segen also, wenn der Mensch den richtigen Zeitpunkt für die Ernte verpasst hat und die Pflanzen einfach ausblühen lässt. Im Übrigen kann das zu ganz neuen kulinarischen Erfahrungen führen. Die Blüten von Zucchini, Feldsalat und Rucola sind nämlich essbar. Etwas Neues ausprobieren und dabei zugleich ein gutes ökologisches Gewissen haben? Der Gemüsegarten macht es möglich.